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Woher kommt Nesselsucht (Urtikaria)? Nesselsucht Ursachen im Überblick

01.11.2025; Dr. Katharina Krueger, Viviana Lefherz; xx Minuten

Nesselsucht (Urtikaria) ist eine Hauterkrankung, die sich durch plötzlich auftretenden, juckenden Ausschlag, Rötungen und Quaddeln zeigt. Viele Betroffene erleben, dass die Hautreaktionen scheinbar ohne Grund auftreten. Doch was steckt hinter den Nesselsucht Ursachen?

Die Auslöser der Nesselsucht können vielfältig sein – von Allergien, Infektionen und Entzündungen im Körper bis hin zu Medikamenten, Stress oder physikalischen Reizen. Oft bleibt die genaue Ursache der Nesselsucht unbekannt.
 
Erfahren Sie hier, welche Formen und Auslöser von Nesselsucht es gibt und warum die Suche nach den Ursachen der Nesselsucht manchmal so schwierig ist.

Das Wichtigste in Kürze

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Wie entsteht Nesselsucht (Urtikaria)? Mechanismus und Ursachen Nesselsucht

Die Nesselsucht (Urtikaria) entsteht durch eine Überreaktion des Immunsystems. Ähnlich wie bei einer klassischen Allergie – zum Beispiel Heuschnupfen – reagieren die Mastzellen im Körper mit einer übermäßigen Ausschüttung des Botenstoffs Histamin.1 Dieser führt zu Rötungen, Schwellungen und juckendem Ausschlag, der oft mit starkem Juckreiz am Körper einhergeht. Diese Reaktion wird durch verschiedene Auslöser der Nesselsucht hervorgerufen, etwa Allergien auf Nahrungsmittel, Pollen oder Medikamente, aber auch physikalische Reize wie Druck, Kälte, Wärme oder Stress.

Das freigesetzte Histamin gelangt in das umliegende Gewebe und reizt unter anderem die Nervenfasern in der Haut. Das führt zu starkem Juckreiz am Körper und der Bildung von Quaddeln. Außerdem erweitern sich die Blutgefäße, wodurch Flüssigkeit ins Gewebe austritt – es entstehen die typischen, geröteten und geschwollenen Quaddeln oder Angioödeme, die für die Nesselsucht charakteristisch sind.

Bei der chronisch spontanen Nesselsucht deuten aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse darauf hin, dass Autoantikörper beteiligt sein können. Diese führen zu einer Autoimmunreaktion auf der Haut, bei der das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift und dadurch die Symptome auslöst.2

  • [Interne Verlinkung Was ist Nesselsucht?]
  • [Interne Verlinkung Symptome & Formen & Diagnose der Nesselsucht]
  • [Interne Verlinkung Was tun bei Nesselsucht]
  • [Interne Verlinkung Anlaufstellen Nesselsucht]
     

1 https://www.nesselsuchtinfo.de/ursachen/mastzellen-histamin – abgerufen am 13.02.2024
2 Zuberbier T et al. Deutsche S3-Leitlinie zur Klassifikation, Diagnostik und Therapie der Urtikaria, adaptiert von der internationalen S3-Leitlinie, 2022. AWMF-Leitlinienregister (013-028).

Nesselsucht Ursachen: Unterschied zwischen induzierbarer und spontaner Urtikaria

Die Ursachen der Nesselsucht (Urtikaria) lassen sich grundsätzlich in zwei Hauptgruppen einteilen: die induzierbare und die spontane Urtikaria.

Bei der induzierbaren Urtikaria ist die Nesselsucht Ursache meist eindeutig erkennbar. Die Hautreaktionen treten nur dann auf, wenn ein bestimmter Reiz einwirkt – zum Beispiel Kälte, Wärme oder Druck. Ein klassisches Beispiel ist die Kälteurtikaria, bei der die Quaddeln ausschließlich durch Kontakt mit Kälte entstehen.

Bei der spontanen Urtikaria treten die Nesselsucht Symptome ohne erkennbaren Auslöser auf.2 Die juckenden Quaddeln und Angioödeme können jederzeit und an verschiedenen Körperstellen auftreten. Sie ist die häufigste Form der Nesselsucht: Bei etwa der Hälfte aller akuten Fälle bleibt die Nesselsucht Ursache unklar.3 Noch häufiger gilt dies für die chronisch spontane Urtikaria – hier lassen sich in bis zu 90 % der Fälle keine konkreten Ursachen nachweisen. Vermutet wird eine Autoimmunreaktion, bei der das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift.3 Zudem gibt es Faktoren wie Infektionen, Medikamente oder Stress, die die Symptome einer spontanen Urtikaria verstärken können.3

Nesselsucht Ursachen der induzierbaren Urtikaria

Nesselsucht-Form (Induzierte Urtikaria)

Auslöser/Reiz

Typische Alltagssituationen

Symptome

Kälteurtikaria

Kältereiz

Spaziergang im Winter, kaltes Wasser/Getränke/Eis

Juckende Quaddeln/Schwellungen; bei starkem Auslöser potenziell Kreislaufprobleme.

Wärmeurtikaria

Wärme (meist über 38 °C)

Heiße Objekte, Bad/Dusche, intensive Sonne, Föhnhitze, Sauna

Juckender Ausschlag, Rötungehwellungen.

Druckurtikaria

Mechanischer Druck

Enge Kleidung, Tragen schwerer Taschen/Rucksäcke, langes Sitzen/Stehen

Juckende Quaddeln oder tiefe, oft schmerzhafte Schwellungen (verzögert).

Vibratorische Urtikaria

Vibrationskräfte

Elektrische Geräte (Mixer, Zahnbürste), Arbeitsgeräte (Presslufthammer)

Quaddeln und Angioödeme (genetisch bedingt).

Urticaria factitia (Dermographismus)

Mechanische Reizung (Kratzen, Reiben)

Kratzen, Reibung durch Kleidung/Etiketten, festes Abrubbeln

Strichförmige, stark juckende Quaddeln (unmittelbar).

Lichturtikaria

Licht, insbesondere Sonnenstrahlen

Aufenthalt in der Sonne, Licht durch Fensterglas

Quaddeln, Rötungen, starker Juckreiz an bestrahlten Stellen.

Cholinerge Urtikaria

Körperliche Anstrengung, emotionale Aufregung

körperliche Arbeit, Sport, Stress

Quaddeln, Juckreiz und Hautrötungen. 

Kontakturtikaria

Nahrungsmittel,  Chemikalien, Pflanzen

direkter Hautkontakt im Alltag

juckende Quaddeln und Rötungen

Aquagene Urtikaria

Wasser

direkter Hautkontakt im Alltag

juckende Quaddeln

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Physikalische Reize als Nesselsucht Ursache der induzierbaren Urtikaria

Bei der induzierbaren Form werden die Nesselsucht Symptome durch äußere physikalische Reize ausgelöst. Zu den häufigsten Nesselsucht-Formen der induzierten Urtikaria zählen Kälteurtikaria, Wärmeurtikaria, Druckurtikaria, Lichturtikaria oder vibratorische Urtikaria.

Kälteurtikaria ist eine Form der induzierbaren Urtikaria, bei der die Symptome durch einen physikalischen Reiz, einen Kältereiz auf der Haut ausgelöst werden, der nicht einmal besonders extrem sein muss.4 Die Haut reagiert bei der Kälteurtikaria mit juckenden Quaddeln oder Schwellungen genau an den Stellen, die der Kälte ausgesetzt waren.

Typische Auslöser der Kälteurtikaria im Alltag sind:

  • Kalte Luft: Ein Spaziergang an einem kalten, windigen Wintertag kann Nesselsucht Symptome in Form von Quaddeln im Gesicht oder an den Händen verursachen.
  • Kaltes Wasser: Schwimmen im See oder Meer ist ein klassischer und potenziell gefährlicher Auslöser, der Reaktionen der Haut hervorrufen kann. Ein Sprung ins kalte Wasser kann eine massive Histaminfreisetzung verursachen, die zu Schwindel, Herzrasen und im schlimmsten Fall zu einem Kreislaufzusammenbruch führen kann.^4
  • Kalte Gegenstände: Das Halten einer gekühlten Getränkeflasche oder das Sitzen auf einer kalten Bank kann lokale Symptome hervorrufen.
  • Kalte Speisen und Getränke: Der Verzehr von Eis oder gekühlten Getränken kann zu Schwellungen an den Lippen führen; in seltenen Fällen auch an Zunge oder im Rachen, was Atembeschwerden auslösen kann.^4 

Die Wärmeurtikaria zählt zu den induzierbaren Formen der Nesselsucht (Urtikaria). Ihre Symptome werden durch durch den physikalischen Reiz Wärme ausgelöst, in der Regel bei Temperaturen über 38 °C.5 Die Haut reagiert bei der Wärmeurtikaria an den betroffenen Stellen mit Juckreiz am Körper, Quaddeln, Rötungen oder Schwellungen.

Typische Auslöser der Wärmeurtikaria im Alltag sind:

  • Heiße Objekte: Das Anfassen einer heißen Tasse oder das Auflegen einer Wärmflasche bzw. eines Heizkissens kann Nesselsucht Symptome wie juckenden Ausschlag oder Quaddeln verursachen
  • Heißes Wasser: Ein heißes Bad oder eine heiße Dusche kann Hautausschlag verursachen.
  • Infrarotstrahlung: Intensive Sonneneinstrahlung kann die Wärmeurtikaria verstärken.
  • Warme oder heiße Luft: Die Hitze eines Föhns oder ein Aufenthalt in der Sauna können ebenfalls Beschwerden hervorrufen.

Druckurtikaria ist eine induzierbare Form der Nesselsucht (Urtikaria), bei der die Symptome durch mechanischen Druck auf die Haut provoziert werden. Die Reaktion kann unmittelbar nach der Belastung oder erst verzögert – nach zwei Stunden – auftreten.6 Typische Nesselsucht Symptome der Druckurtikaria sind Juckreiz, Quaddeln, aber auch tief sitzende, oft schmerzhafte Schwellungen.

Typische Auslöser der Druckurtikaria im Alltag sind:

  • Enge Kleidung: Ein enger Hosenbund, BH-Träger oder Schnürriemen an Schuhen können lokal Quaddeln hervorrufen.
  • Mechanische Belastung: Das Tragen einer schweren Tasche über der Schulter oder eines Rucksacks führt häufig zu Drucksymptomen.
  • Sitzen oder Stehen: Langes Sitzen auf harten Stühlen kann Schwellungen am Gesäß verursachen; langes Stehen begünstigt Schwellungen an den Fußsohlen.

Bei der vibratorischen Urtikaria handelt es sich um eine Form der induzierbaren Urtikaria. Charakteristisch ist, dass physikalische Reize wie Vibrationskräfte die Auslöser für Quaddeln und Angioödeme sind.7 Ursache ist ein genetischer Defekt, der bewirkt, dass die Mastzellen vibrationsabhängig degranulieren und dadurch Beschwerden auslösen. 

Typische Auslöser der vibratorischen Urtikaria im Alltag sind:

  • Elektrische Geräte: Mixer oder elektrische Zahnbürsten können Nesselsucht Symptome hervorrufen.
  • Arbeitsgeräte: Presslufthammer, Rasenmäher oder vibrierende Werkzeuge wie elektrische Sägen und Scheren verursachen häufig Quaddeln und Rötungen der Haut.

Der sogenannte Urticaria factitia (Dermographismus) ist die häufigste Form8 der induzierbaren Urtikaria, ausgelöst durch physikalische Reize. Die Symptome entstehen unmittelbar nach einer mechanischen Reizung wie Kratzen, Scheuern oder Reiben. Betroffene entwickeln innerhalb weniger Minuten strichförmige Quaddeln, die genau entlang der gereizten Hautpartie verlaufen.

Typische Auslöser der Urticaria factitia im Alltag sind:

  • Kratzen: Bereits leichtes Kratzen bei Juckreiz kann eine deutlich sichtbare, stark juckende, strichförmige Quaddel hervorrufen.
  • Reibung durch Kleidung: Ein rauer Wollpullover, enge Nähte oder kratzende Etiketten können Nesselsucht Symptome auslösen.
  • Abtrocknen: Festes Abrubbeln mit einem Handtuch nach dem Duschen führt oft zu typischen Hautreaktionen.

Die Lichturtikaria, oft als Sonnenallergie-Urtikaria bezeichnet, gehört zu den induzierten Formen der Nesselsucht (Urtikaria).9  Bei dieser Reaktion führen der Kontakt mit Licht, insbesondere Sonnenstrahlen, zur Bildung von Quaddeln, Rötungen und starkem Juckreiz. Die Symptome beschränken sich in der Regel auf die Hautstellen, die direkt bestrahlt werden.

Typische Auslöser im Alltag sind:

  • Sonneneinstrahlung: Schon wenige Minuten in der Sonne können Quaddeln am Hals, im Gesicht, Armen und Juckreiz hervorrufen.
  • Licht durch Fenster: Selbst Licht, das durch Fensterglas fällt, kann Symptome verursachen, da die UV-A-Strahlung Glas problemlos durchdringt.

Weitere Nesselsucht Ursachen induzierbarer Urtikaria

Die cholinergische Urtikaria gehört zur Gruppe der induzierten Urtikaria. Sie wird durch körperliche Anstrengung oder emotionalem Stress ausgelöst10 und betrifft vor allem junge Erwachsene (Prävalenz ca. 10%).10 Die genaue Ursache ist nicht vollständig geklärt. Vermutlich handelt es sich um eine Histamin-vermittelte Reaktion, möglicherweise im Zusammenhang mit dem Neurotransmitter Acetylcholin oder einer allergischen Reaktion auf Schweiß. Typische Symptome der cholinergischen Urtikaria sind Quaddeln, Juckreiz und Hautrötungen.10 

Typische Auslöser der cholinergischen Urtikaria im Alltag sind:

  • Körperliche Anstrengung: Sport, schnelles Laufen oder körperliche Arbeit.
  • Emotionale Aufregung: Nesselsucht durch Stress,  Angst oder auch große Freude.
  • Scharfe Speisen: Der Genuss von Chili & Co. erhöht die Körpertemperatur und kann Beschwerden auslösen.

Die Kontakturtikaria ist ebenfalls eine Form der induzierten Urtikaria. Sie entsteht durch den direkten Kontakt der Haut mit bestimmten Substanzen.11 Man unterscheidet zwei Varianten:

  • Allergische Kontakturtikaria, bei der das Immunsystem auf einen Stoff reagiert, der als fremd eingestuft wird.
  • Nicht-allergische Kontakturtikaria, bei der bestimmte Stoffe direkt eine Histaminfreisetzung hervorrufen – ohne vorherige Sensibilisierung.

In beiden Fällen der Kontakturtikaria entstehen innerhalb weniger Minuten juckende Quaddeln und Rötungen an den betroffenen Hautstellen.

Typische Auslöser der Kontakturtikaria im Alltag sind:

  • Nahrungsmittel: Hautkontakt mit Tomaten, Kiwis, Nüssen oder rohem Fisch/Fleisch.
  • Chemikalien: Latex in Handschuhen, Nickel, Duftstoffe in Kosmetika oder Konservierungsstoffe.
  • Pflanzen: Kontakt mit Brennnesseln, deren Brennhaare Histamin enthalten.

Die aquagene Urtikaria ist eine sehr seltene Form der induzierten Urtikaria, die temperaturunabhängig durch Kontakt mit Wasser entsteht.12 Nach 2 bis 30 Minuten nach Hautkontakt entstehen kleine, juckende Quaddeln. Vermutlich werden die Nesselsucht Symptome durch die Freisetzung eines wasserlöslichen Allergens aus der oberen Hautschicht verursachen.

Typische Auslöser im Alltag sind:

  • Duschen, Baden oder Schwimmen
  • Regen
  • Schweiß oder Tränen

2 Zuberbier T et al. Deutsche S3-Leitlinie zur Klassifikation, Diagnostik und Therapie der Urtikaria, adaptiert von der internationalen S3-Leitlinie, 2022. AWMF-Leitlinienregister (013-028). 
3 https://gesund.bund.de/nesselsucht-urtikaria – abgerufen am 13.02.2024 
4 https://www.ecarf.org/kaelteurtikaria/ 
5 https://flexikon.doccheck.com/de/Wärmeurtikaria  
6 Ahrens F. Pädiatrische Allergologie 2013;16 
7 https://flexikon.doccheck.com/de/Vibratorische_Urtikaria 
8 https://flexikon.doccheck.com/de/Urticaria_factitia 
9 https://urtikaria-helden.de/urtikaria-solare/ 
10 https://flexikon.doccheck.com/de/Cholinergische_Urtikaria – abgerufen am 10.09.2025 
11 https://flexikon.doccheck.com/de/Kontakturtikaria - abgerufen am 10.09.2025 
12 https://flexikon.doccheck.com/de/Aquagene_Urtikaria - abgerufen am 10.09.2025

Nesselsucht Ursachen der spontanen Urtikaria

Die Ursachen der spontanen Nesselsucht (Urtikaria) sind kaum zu identifizieren. Anders als bei der induzierten Urtikaria treten die Nesselsucht Symptome ohne klar erkennbaren äußeren Reiz auf. Häufig sind Medikamente, Infektionen oder Stress, seltener Allergien beteiligt. Diese Faktoren sind nicht immer die alleinige Nesselsucht Ursache, können aber die Schwelle für Quaddeln und Angioödeme deutlich senken und bestehende Schübe verstärken. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass bei der chronisch spontanen Urtikaria auch Autoimmunprozesse eine Rolle spielen.

Für Patientinnen und Patienten ist es wichtig, potenzielle Verstärker zu kennen, um sie meiden oder gezielt behandeln zu können. Lässt sich die Nesselsucht Ursache nicht herausfinden, spricht man von der idiopathischen Urtikaria.

Medikamente, Nahrungsmittel und Allergien: Nesselsucht kann nach Einnahme von Medikamenten, Aufnahme verschiedener Lebensmittel oder als Symptom einer Allergie auftreten.

Typische Auslöser sind:

  • Medikamente: NSAR (Nichtsteroidale Antirheumatika) können nicht-allergische Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen und infolgedessen Auslöser von Nesselsucht sein.2 Auch Medikamente wie ACE-Hemmer können Auslöser von Angioödemen sein.2
  • Lebensmittel-Allergien: In seltenen Fällen können Allergien auf bestimmte Nahrungsmittel wie Nüsse, Meeresfrüchte oder Kuhmilch Nesselsucht auslösen.2
  • Insektengift: Bei einer allergischen Reaktion auf Insektengifte durch einen Insektenstich kann Urtikaria ausgelöst werden. 

INFEKTIONEN

Infektionen spielen eine große Rolle bei der spontanen Urtikaria. Bei der akuten Nesselsucht sind sie sogar der häufigste Grund, oft ausgelöst durch Viren oder Bakterien. Die Symptome können dabei noch Wochen nach der eigentlichen Infektion auftreten.13,14 Aber auch die chronische Urtikaria ist oft mit langwierigen Infektionen verbunden.13,14

Typische Auslöser bei akuter Nesselsucht durch Infektionen sind:
 

  • akute Infekte der Atemwege (z.B. Influenza-, Rhinoviren)
  • akute Infekte der Harnwege (z.B. E.coli)
  • akute Magen-Darm-Infektionen (z.B. Rotaviren)
     

Typische Auslöser bei akuter Nesselsucht durch Infektionen sind:
 

  • Magen-Darm-Infektionen durch das Bakterium Helicobacter pylori
  • Entzündungen im Hals-Nasen-Rachen-Bereich (z. B. chronische Mandelentzündung)
  • In seltenen Fällen Darmparasiten

STRESS

Ein wichtiger Verstärker – in manchen Fällen sogar eine eigenständige Ursache von Nesselsucht - ist Stress. 

Unter Anspannung wird vermehrt Histamin freigesetzt.15 Das führt zu typischen Nesselsucht Symptomen wie Quaddeln, Rötungen und Juckreiz.

Typische Stress-Auslöser im Alltag:
 

  • Beruflicher Stress: Arbeitsüberlastung, Termindruck, ständige Erreichbarkeit
  • Beziehungskonflikte: Belastungen im Freundeskreis, in der Familie oder Partnerschaft
  • Zukunftsängste: Unsicherheit oder gesellschaftliche Veränderungen
  • Schlafmangel: fehlende Erholung schwächt das Immunsystem
  • Tägliche Überforderung: Job, Kinder, Haushalt und soziale Verpflichtungen gleichzeitig

Meditations-/Achtsamkeits-Apps

Zahlreiche Apps, wie die bekannten 7Mind, Balloon, Calm und Headspace, können dabei helfen, Stress abzubauen.

Mehr erfahren zum Vergleich Meditations-/Achtsamkeits-Apps -> Interne Verlinkung “Was kann ich tun” - Abschnitt Apps

Autoimmunreaktionen sind die häufigsten zugrunde liegenden Ursachen der chronisch spontanen Urtikaria.2 Hierbei greift das Immunsystem des Körpers fälschlicherweise die eigenen Mastzellen der Haut an. Es bildet u.a. sogenannte Autoantikörper, die zu einer Mastzellaktivierung, Histaminfreisetzung und damit zu den charakteristischen Symptomen wie Quaddeln und Juckreiz führt.16 Mittlerweile geht man auch davon aus, dass begleitende Autoimmunerkrankungen eine Rolle spielen. 

Interne Verlinkung

2 Zuberbier T et al. Deutsche S3-Leitlinie zur Klassifikation, Diagnostik und Therapie der Urtikaria, adaptiert von der internationalen S3-Leitlinie, 2022. AWMF-Leitlinienregister (013-028).
13 https://www.helios-gesundheit.de/magazin/news/02/nesselsucht/ - abgerufen am 10.09.2025
14 https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/urtikaria - abgerufen am 10.09.2025
15 https://www.mhplus-krankenkasse.de/privatkunden/wissen/detailseite/haut…
16 https://www.der-niedergelassene-arzt.de/fileadmin/user_upload/CME/2024/…

Nesselsucht Ursachen erkennen: Tipps für Betroffene

Die Nesselsucht Ursachen sind oft vielfältig und nicht immer sofort ersichtlich. Ein Tagebuch kann helfen, Zusammenhänge zwischen Ernährung, Aktivitäten oder Medikamenten und den Symptomen besser zu verstehen.

Nesselsucht-Tagebuch führen

Regelmäßig notieren:

  • Verzehrte Lebensmittel und Getränke
  • Eingenommene Medikamente
  • Körperliche Aktivitäten

Zusätzlich festhalten:

  • Zeitpunkt des Auftretens von Symptomen
  • Intensität und Verlauf
[Nesselsucht-Tagebuch downloaden]

So lassen sich Muster erkennen und mögliche Auslöser gemeinsam mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt gezielter eingrenzen.

Häufig gestellte Fragen:

    Nein. Nesselsucht ist nicht ansteckend.Nesselsucht ist keine Infektionskrankheit, die durch Viren, Bakterien oder Pilze verursacht und von Mensch zu Mensch übertragen wird. Nesselsucht ist eine Reaktion des körpereigenen Immunsystems, bei der Mastzellen Histamin ausschütten und zu den typischen Symptomen wie Quaddeln und Juckreiz führen.

      Die Auslöser der Nesselsucht (Urtikaria) sind vielfältig. Mögliche Ursachen können Allergien auf Nahrungsmittel, Pollen oder Medikamente, Infektionen, Stress oder physikalische Reize wie Druck, Kälte und Wärme sein. Bei der chronisch spontanen Nesselsucht können Autoantikörper beteiligt sein, die zu einer Autoimmunreaktion führen. Oft lässt sich der Auslöser auch einfach nicht identifizieren.

        Ja. Stress ist als Auslöser und wichtiger Verstärker bekannt, der in manchen Fällen sogar eine eigenständige Ursache sein kann. Unter Anspannung (Stress) wird vermehrt Histamin freigesetzt, was zu den typischen Symptomen führt. Neben Stress können auch Angst oder große Freude die sogenannte cholinergische Urtikaria auslösen.

          Infektionen spielen eine große Rolle bei der spontanen Urtikaria, insbesondere bei der akuten Nesselsucht, bei der Viren beteiligt sind. Typische Auslöser bei akuter Nesselsucht durch Infektionen sind Influenza- und Rhinoviren (akute Infekte der Atemwege) sowie Rotaviren (akute Magen-Darm-Infektionen)

            Es ist nicht ungewöhnlich, die Auslöser für die Nesselsucht nicht zu finden. Oft bleibt die genaue Ursache der Nesselsucht unbekannt. Bei der spontanen Urtikaria treten die Symptome ohne erkennbaren Auslöser auf. Bei etwa der Hälfte aller akuten Fälle bleibt die Ursache unklar. Bei der chronisch spontanen Urtikaria lassen sich in bis zu 90 % der Fälle keine konkreten Ursachen nachweisen. Wenn die Ursache unbekannt bleibt, spricht man von der idiopathischen Urtikaria

              Die Behandlung der Urtikaria richtet sich stark danach, ob sie akut (plötzlich auftretend und kurz) oder chronisch (länger als 6 Wochen) ist. Sollten die Symptome besonders schwer oder länger als 6 Wochen auftreten, oder  sollten Sie zunächst einen Arzt/ eine Ärztin aufsuchen, um die Urtikaria zu diagnostizieren. So lässt sich möglicherweise auch der Ursache auf den Grund gehen. 

              Ist der Auslöser bekannt, sollten Sie versuchen,diesen zu meiden. Wenn das nicht hilft, werden in der Regel Antihistaminika eingesetzt, die Sie oft rezeptfrei in der Apotheke bekommen. Bei schwereren Fällen kann der Arzt Ihnen weitere Medikamente verschreiben, um die Symptome besser zu kontrollieren.

              Verlinkung Behandlung Nesselsucht

                Ja. Die spontane Urtikaria tritt ohne klar erkennbaren äußeren Reiz auf. Wenn die Nesselsucht Ursache nicht herausgefunden werden kann, spricht man von der idiopathischen Urtikaria.

                  Ein Nesselsucht-Tagebuch kann helfen, Zusammenhänge zwischen Ernährung, täglichen Aktivitäten oder Medikamenten und den Symptomen besser zu verstehen. Notiert werden regelmäßig die verzehrten Lebensmittel und Getränke, eingenommene Medikamente und körperliche Aktivitäten. Zusätzlich sind der Zeitpunkt des Auftretens von Symptomen, deren Intensität und Verlauf festzuhalten. Gemeinsam mit dem Arzt/der Ärztin lassen sich so Auslöser identifizieren.

                    Entscheidend ist, die Ursache für die eigene Nesselsucht zu kennen. Dann lassen sich die Auslöser vermeiden. Lösen z.B. bestimmte mechanische Reize (Kratzen, Scheuern, Reiben) Nesselsucht Symptome aus, sollte man diese meiden. Bei bestehender Kälteurtikaria sollte man z.B. das Schwimmen in kaltem Wasser vermeiden. 

                      Es gibt Faktoren, die eine Nesselsucht nicht unbedingt direkt auslösen, aber einen bestehenden Schub deutlich verschlimmern können. Dazu zählen bestimmte Medikamente (z.B. NSARS), Nahrungsmittel, Allergien, Infektionen oder Stress.

                        Die Auslöser der Nesselsucht (Urtikaria) sind vielfältig und lassen sich in induzierbare Urtikaria (durch klar erkennbare Reize) und spontane Urtikaria (ohne eindeutigen äußeren Reiz) einteilen. Zu den bekannten Auslösern zählen physikalische Reize wie Kälte, Wärme oder Druck, sowie Allergien auf Nahrungsmittel oder Insektengift, und auch körperliche Anstrengung oder emotionaler Stress. Bei der spontanen Form sind es häufig Infektionen, bestimmte Medikamente (wie NSAR oder ACE-Hemmer), oder – bei chronischem Verlauf – Autoimmunreaktionen, welche die Symptome verursachen oder verstärken.

                          Es ist wichtig zu wissen, welche Nahrungsmittel die eigene Nesselsucht auslösen. Diese sollte man meiden, wie beispielsweise Nüsse, Meeresfrüchte oder Kuhmilch. Auch der direkte Hautkontakt mit Nahrungsmitteln wie z.B. Tomaten, Kiwis, Nüssen oder rohem Fisch/Fleisch sollte vermieden werden, da diese eine Kontakturtikaria hervorrufen können. Weiterhin sollte man bei Kälteurtikaria vom Verzehr von Eis oder gekühlten Getränken absehen, da diese zu Schwellungen an Lippen, Zunge oder im Rachen und potenziell Atembeschwerden führen können. Zudem können scharfe Speisen wie Chili & Co. Beschwerden bei der cholinergischen Urtikaria auslösen, da der Genuss dieser Speisen die Körpertemperatur erhöht.

                            Wenn die Auslöser oder Verstärker der eigenen Nesselsucht bekannt sind, können diese idealerweise gemieden werden. Beispielsweise ist Stress ein wichtiger Faktor, der die Urtikaria verstärken kann. Zum Stressabbau können Hilfsmittel wie Meditations- oder Achtsamkeits-Apps nützlich sein. Eine Vorbeugung der Nesselsucht ist allerdings oft nicht möglich, da die Ursachen häufig unbekannt (idiopathisch) sind oder auf Autoimmunreaktionen beruhen.

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