Allergien weit verbreitet
Das Vorkommen von Allergien in Deutschland ist relativ hoch und variiert je nach Art. Sie sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland weit verbreitet. Etwa 30 Prozent der Menschen zwischen 18 und 79 Jahren entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Allergie.1
Im Rahmen der DEGS1 Studie, welche die Gesundheit von Erwachsenen in Deutschland im Alter von 18 bis 79 Jahren untersuchte, wurden unter anderem repräsentative Daten zu Allergien erhoben.1
Zu den häufigsten Allergien gehört der Heuschnupfen. Die Studie zeigte, dass 19,4 und 19,0 Prozent der Erwachsenen gegen Gräser- und Baumpollen sensibilisiert waren.1
Weiterhin waren 15,9 Prozent gegen Hausstaubmilben, 10 Prozent gegen Tierhaare und 4,6 Prozent gegen Schimmelpilze sensibilisiert.1
Darüber hinaus gibt es auch andere Allergien wie Nahrungsmittelallergien, Insektengiftallergien und Hauterkrankungen wie atopische Dermatitis (Neurodermitis). Auch diese sind weit verbreitet, treten jedoch in unterschiedlichem Ausmaß auf.2
Was ist eine allergische Rhinitis?
Die allergische Rhinitis kennen viele auch unter dem Begriff Heuschnupfen. Dabei handelt es sich um eine allergische Reaktion, die durch bestimmte Allergene in der Luft ausgelöst wird. Typischerweise können Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder auch Schimmelpilzsporen allergische Rhinitis hervorrufen.3
Diese Allergene bewirken bei Allergikerinnen und Allergikern eine überempfindliche Reaktion des Immunsystems. Dabei werden chemische Botenstoffe freigesetzt, insbesondere Histamin. Diese Stoffe lösen dann die typischen allergischen Symptome aus. Dazu gehören Niesen, eine laufende oder verstopfte Nase, juckende und tränende Augen, Husten sowie Müdigkeit.4
Die Symptome können saisonal auftreten, zum Beispiel durch Pollenkontakt, oder ganzjährig bei Kontakt mit Hausstaubmilben oder anderen Allergenen.3
Die Behandlung umfasst häufig die Vermeidung der entsprechenden Allergene, die Einnahme von Medikamenten sowie gegebenenfalls Hyposensibilisierung.5
Welche Auslöser können eine Allergie hervorrufen?
Allergien werden durch bestimmte Allergene ausgelöst, die in der Luft schweben.
Zu den häufigsten Auslösern gehören Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder Schimmelpilze.3
HEUSCHNUPFEN
ALLERGIEN GEGEN
HAUSSTAUBMILBEN
ALLERGIEN GEGEN
TIERHAARE
ALLERGIEN GEGEN
SCHIMMELPILZE
Wie entsteht eine allergische Rhinitis?
Bei einer allergischen Rhinitis kommt es zu einer Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auf normalerweise harmlose Substanzen.⁶ Diese Substanzen werden als Allergene bezeichnet und meist über die Nase eingeatmet. Dazu zählen z.B. Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder Schimmelpilzsporen.
Bei Erstkontakt in der sogenannten Sensibilisierungsphase nimmt das Immunsystem das Allergen als fremd oder schädlich wahr. Es bildet insbesondere Immunglobulin E (IgE) Antikörper, um das Allergen zu bekämpfen.⁶
Wenn der Körper erneut mit dem Allergen in Berührung kommt, reagiert das Immunsystem übermäßig. Dabei werden chemische Substanzen freigesetzt. Unter anderem setzen Mastzellen Histamin frei, das letztendlich zu den typischen allergischen Reaktionen führt.
Was sind die typischen Beschwerden einer Allergie?
Die Beschwerden bei einer allergischen Rhinitis können vielfältig sein und sich stark auf die Lebensqualität auswirken. Schlaf, Sozialleben und alltägliche Aktivitäten werden durch Symptome wie eine laufende oder verstopfte Nase, Niesanfälle oder Nasenjucken beeinträchtigt.4 Oft wird die allergische Rhinitis von Augensymptome begleitet, wie zum Beispiel Juckreiz und Rötung der Augen, sowie Tränenfluss. Dann spricht man von allergischer Rhinokonjunktivitis.
Wie wird eine allergische Rhinitis behandelt?
Allergische Rhinitis wird häufig unterschätzt und kann leicht mit anderen Krankheiten, wie z. B. einer Erkältung, verwechselt werden.
Bei Verdacht auf allergische Rhinitis sollte eine Hausärztin/Fachärztin oder ein Hausarzt/Facharzt aufgesucht werden. Die richtige Diagnose ist entscheidend für die weitere Vorgehensweise bei der Behandlung.7 Allergietests (Prick- und Bluttests) können wichtig sein, um herauszufinden, welche Allergene die Allergie auslösen.
Bei der Therapie der allergischen Rhinitis steht allgemein die Symptomfreiheit im Fokus. Es gibt verschiedene Behandlungswege. Dazu gehören Allergenvermeidung, medikamentöse Therapie und Allergen-Immuntherapie (Hyposensibilisierung).7
ALLERGENVERMEIDUNG
Natürlich ist es schwer, Allergieauslöser, die über die Luft in unsere Atemwege gelangen, komplett zu vermeiden.8 Die Reduzierung des Kontakts mit allergieauslösenden Substanzen kann dennoch helfen, Symptome zu minimieren.8
Es kann hilfreich sein, regelmäßig die Wohnung zu reinigen, die Bettwäsche zu wechseln und Allergiker-Bettbezüge zu verwenden. Weiterhin sollte der Pollenkontakt vermieden werden, indem man bei hohem Pollenflug drinnen bleibt.
MEDIKAMENTÖSE THERAPIE
Für die Therapie der allergischen Rhinitis stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Je nach Symptomschwere und Art können u.a. Chromone, Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten, Antihistaminika oder Kortikosteroide eingesetzt werden.9
Antihistaminika der 2. Generation sind die erste Therapiewahl bei Patientinnen und Patienten mit milden allergischen Symptomen. Vor allem Antihistaminika der 1. Generation stehen im Ruf, müde zu machen. Bei den modernen Präparaten der 2. Generation ist dies nicht oder kaum noch der Fall.10
Intranasale Kortikosteroide sind die erste Wahl für Patientinnen und Patienten mit anhaltenden oder mittelschweren bis schweren allergischen Symptomen. Sollte die Behandlung mit einem Wirkstoff nicht ausreichen, können auch Kombinationspräparate eingesetzt werden.9
ALLERGEN-IMMUNTHERAPIE
Die Allergen-Immuntherapie, auch bekannt als Hyposensibilisierung ist eine kausale Behandlung der allergischen Rhinitis.11
Dabei werden kleine, sich steigernde Allergenmengen in regelmäßigen Abständen zugeführt, um den Körper an die Allergene zu gewöhnen. Dies kann langfristig dazu führen, dass die allergischen Symptome verringert werden. Die Behandlung kann mehrere Jahre dauern und wird häufig bei Allergien gegen Pollen, Hausstaubmilben oder Insektengifte eingesetzt.11
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* Zur Linderung der Beschwerden bei Heuschnupfen und anderen Formen allergischer Rhinitis sowie Nesselsucht bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren.
1 Haftenberger M et al. Bundesgesundheitsblatt 2013;56:687–97
2 Schmitz R et al. Journal of Health Monitoring, 2017; 2(1): 77-82
3 https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/allergische-rhinitis/grundlagen – abgerufen am 13.02.2024
4 https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/allergische-rhinitis/symptome – abgerufen am 13.02.2024
5 https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/allergische-rhinitis/behandlung – abgerufen am 13.02.2024
6 https://www.allergieinformationsdienst.de/immunsystem-und-allergie/entstehung-von-allergien – abgerufen am 13.02.2024
7 https://www.gesundheitsinformation.de/heuschnupfen.html – abgerufen am 13.02.2024
8 https://www.allergieinformationsdienst.de/therapie/allergene-vermeiden – abgerufen am 13.02.2024
9 https://www.gesundheitsinformation.de/welche-medikamente-koennen-heuschnupfen-lindern.html – abgerufen am 13.02.2024
10 Leceta et al. Drugs Context. 2021;10:2021-5-1. Müdigkeit und Schläfrigkeit in Studien mit vergleichbarer Häufigkeit wie unter Placebo
11 https://www.daab.de/allergien/wichtig-zu-wissen/behandlung/hyposensibilisierung – abgerufen am 13.02.2024
12 Horak F et al. Inflamm. Res. 2010;59(5):391-8. Signifikante Verbesserung der Symptome im Vergleich zu Placebo